Ein Mitglied der Piraten-Partei, Gerwald Claus-Brunner, gerät in die Schußlinie des Zentralrates der Juden. Ja, der Zentralrat hat es schwer. Langsam gehen ihnen die Feindbilder aus. Relevante Nazis sind gefasst oder längst gestorben. Deutschland kämpft mit linken Brandstiftern, Rockern oder radikalen muslimischen Bedrohungen. Was für eine Freude, wenn man "den Deutschen" endlich wieder als Judenhasser bezeichnen kann. Diesen Eindruck erweckt zumindest bei mir die Reaktion der Präsidentin des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch. Ausgerechnet bei jemanden, dem man gewiss alles mögliche andichten könnte, nicht aber diesen Hintergrund. Es ist bezeichnend für den Zentralrat, erst einmal drauf zu hauen und später zu fragen. Es wird unterstellt und vermutet. Eine Konfliktlösung sieht anders aus. Wäre es ein echtes Anliegen der Präsidentin gewesen, hätte ein persönliches Gespräch mit dem Ausdruck ihrer Gefühle sicherlich gereicht. So aber hat man sich lediglich wieder ins Gespräch gebracht und gleichzeitig der Lächerlichkeit Preis gegeben.
Unabhängig von Sinn und Unsinn solcher Beschuldigungen, ist die Lösung aber recht einfach. Weg mit dem Tuch! Nicht aber wegen der vermuteten antijüdischen Prägung, sondern weil es einfach angebracht ist, als Volksvertreter einen minimalen Kleiderstandard zu präsentieren. Die Kleiderordnung einiger Piraten ist ohnehin ein Makel, der lediglich bei Bürgern mit 3 Promille im Blut in Sympathie umschlagen kann. Sesamstraße war gestern. Strickende Grüne auch. Die Kleidung hat noch nie über Politik entschieden. Und so ganz nebenbei erspart man sich Gezänk.
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