Eine Abstimmung soll erfolgen. Die Ehe für alle soll eingeführt werden. Doch wozu? Und mit welchem Recht?
Permanent bekommen wir neue Gesetze. Quasi im wöchentlichen Takt werden Gesetze erlassen, geändert, erfunden.
Und so könnte es auch bei der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gemacht werden. Es nennt sich dann eben nicht Ehe, sondern anders. Über einen Findungsprozess könnte dann sogar noch der Name für dieses Lebensmodell entwickelt werden. Zudem lässt sich dieses Modell auch mit den Rechten und Pflichten ausstatten, die dafür nötig, oder gefordert werden.
Die Ehe ist, neben vielen anderen Definitionen, in erster Linie nichts anderes als eine Klub-Satzung. Ein Vereinsgesetz. Eine Mitgliedschaft nach den eingetragenen Regeln. Und nicht anders als beim Erwerb des Führerscheins erkläre ich mich mit diesen Regeln einverstanden. Man steigt nicht beim ADAC ein um dann anschließend die Interessenvertretung für Piloten einzufordern.
Die Menschen, die eine Ehe eingehen, gehen sie aus guten Grund ein. Unter anderem auch, weil es bestimmte Regeln beinhaltet. Aber eben auch, weil sie etwas ausdrückt, etwas abgrenzt, etwas einfordert. Gleichwohl aber eben auch, weil sie klar und deutlich eine Gruppe benennt. Mann und Frau.
Der wichtigste Aspekt dürfte allerdings im religiösen Bereich zu finden sein. Auch wenn viele heiratenden Menschen keine Verbindung mehr zur Religion haben, so ist sie doch von dieser geprägt. Noch deutlicher, es ist die Ausübung der Religionsfreiheit. Und die Regeln der Religion bestimmt nicht der Staat. Ein Eingriff in die Definition der Ehe, ist ein Eingriff in die Regeln der Religion.
Ich bin nicht gläubig, lebe aber unbewusst nach den alten Regeln der christlichen Religion. So, wie die meisten Menschen in diesem Land. Ich maße mir nicht an, diese Regeln ändern zu wollen. Ich lebe nach meinem Geschmack, nach meinen Regeln. Und wo die Regeln der Religion passen, dort nehme ich sie an. Passen sie nicht, spiele ich nach anderen Regeln, aus anderen Bereichen. Zum Beispiel dem Gesetz.
Menschen, die die Regeln dieser Religion ändern wollen, greifen also direkt die entsprechende Religion an. Sie wollen vorgeben, was nun dort zu gelten hat. Und zu diesen Regeln gehört die Ehe.
Es soll jeder nach seinem Verlangen glücklich werden. Nicht aber auf Kosten, oder zu Lasten, einer stillen und doch prägenden alten und bewährten Vereinbarung. Unsere Gesellschaft und unsere Gesetze haben genügend Spielraum, Kraft und Fantasie, etwas neues, passendes zu entwickeln. Es erhält jeder, was er braucht. Aber unter einem anderen Namen.
Und zuletzt muss auch die Adoptionsfrage gesellschaftlich geklärt werden. Sie kann nicht per Abstimmung einiger weniger Abgeordneten entscheidend verändert werden. Dazu haben unsere Politiker kein Mandat.
Kommentare 1